Am 29.06.2005 hat der Saarländische Umweltminister Mörsdorf (CDU) für den Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" über 60 saarländischen Dörfern bunte Fahnen mit dem Aufdruck "Unser Dorf hat Zukunft – wir sind dabei" zur Verfügung gestellt.
Dies hat die SPD-Fraktion im Ortsrat Dörsdorf zu folgender Stellungnahme veranlasst:
"Mit einigem Erstaunen haben wir die Pressemitteilung des Umweltministers gelesen. Er wirbt damit, dass alle Dörfer, die ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen, dies auch jedem zeigen sollen, jeder soll sehen, dass sich in den Dörfern, in denen "die bunten Fahnen wehen", "etwas tut in Sachen Zukunft".
Das ist wunderschön, aber nicht nur Dörfer, die mitmachen bei dem Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft – wir sind dabei", haben sich das Ziel gesetzt, ihr Dorf voranzubringen, sondern auch wir in Dörsdorf.
Wir in Dörsdorf haben bewusst auf eine Teilnahme verzichtet, da wir bereits einen Dorfentwicklungsplan haben, der bezuschusst wird durch das Umweltministerium, durch die "Agentur ländlicher Raum". Wir haben bereits die Planungsphase hinter uns, wir sind dabei, die angedachten Veränderungen und Erneuerungen umzusetzen.
Wir, das sind die Bürgerinnen und Bürger aus Dörsdorf, die sich in den verschiedenen Arbeitsgruppen engagieren, die sich dafür einsetzen, dass Dörsdorf auch weiterhin eine gute Zukunft hat.
Aber während wir uns um unsere Zukunft kümmern, macht die CDU-Landesregie-rung unsere Grundschule zu. Da kann man sich doch nur an den Kopf fassen: Dieselbe Landesregierung, die 80 Grundschulen schließt und damit den betroffenen Dörfern ein Stück Zukunft raubt, verteilt bunte Fahnen und fordert die Menschen in den Dörfern auf, sich um ihre Zukunft zu kümmern.
Wir fühlen uns veräppelt!
Was passiert mit Dörsdorf nach der Schulschließung? Werden, wenn einmal ein Anfang gemacht ist, weitere Einrichtungen geschlossen?
Haben nur die Dörfer Zukunft, in denen die "bunten Fahnen" wehen? Wir wollen auch eine Fahne haben, die wir an der Grundschule aufhängen mit dem Aufdruck:
"Wir hätten hier auch weiterhin eine gute Zukunft – wenn die Landesregierung uns unsere Schule gelassen hätte."
Ute Grimm
Fraktionssprecherin
