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SPD SV Lebach 

Mitteilungen

07.06.2015

Die Saarbahn ist endlich in Lebach - aber nicht alle sind froh!

Zur Beratung im Ausschuss und im Stadtrat am 28. Mai dieses Jahres hat die SPD-Fraktion den folgenden Text eingereicht und beantragt, dass Verantwortliche der Saarbahn eingeladen werden.   Die Ergebnisse, welche dadurch erzielt wurden, können sich sehen lassen.

SPD Stadtratsfraktion

 

Zur Beratung im Ausschuss und im Stadtrat am 28. Mai dieses Jahres hat die SPD-Fraktion den folgenden Text eingereicht und beantragt, dass Verantwortliche der Saarbahn eingeladen werden.

 

 

Die Saarbahn ist endlich in Lebach, aber nicht alle sind froh!

 

Am 5. Oktober 2014 fuhr die Saarbahn nach langen Jahren des Wartens in Lebach ein und wurde von der Bevölkerung mit einem liebevoll von der Saarbahngesellschaft und der Stadt Lebach ausgerichteten Fest freudig begrüßt.

Jungfernfahrt löst Begeisterung aus; Foto: SPD

 

Ein halbes Jahr später mehren sich die Beschwerden von Lebacher Bürgerinnen und Bürgern, die von den Verantwortlichen unbedingt ernst genommen werden müssen und denen – soweit irgend möglich - abgeholfen werden muss.

Noch genießt die Saarbahn selbst bei denjenigen, denen sie während  der Bauphase oder jetzt durch ihren Betrieb viel Toleranz und Verständnis abverlangt(e), eine große Akzeptanz; wir wollen, dass dies so bleibt, indem wir einige der in den letzten Wochen u.a. an die Mitglieder der SPD-Fraktion im Stadtrat Lebach herangetragenen Beschwerden hier zusammenstellen und vortragen.

 

  • Die Bewohner/innen des Stadtteils Landsweiler hatten durch die Bauphase erhebliche Belästigungen zu ertragen und mussten teilweise Schäden an ihren Bürgersteigen und Häusern feststellen. Frisch gestrichene Häuser waren nach Ende der Bauphase nicht mehr weiß, sondern baustaub-rosa. Balkone und Terrassen konnten 2 Sommer nicht zur Erholung genutzt werden, weil Staub und Lärm den Aufenthalt im Freien wenig attraktiv machten. Hier hat die SPD schon im vergangenen Jahr vorgeschlagen, dass sie man für diese Belästigungen ein wenig durch Saarbahn-Freitickets entschädigt.
  • Die Schäden an Straßen und Gehwegen in Landsweiler sind mittlerweile durch eine Arbeitsgruppe – bestehend aus Mitgliedern des Ortsrates und der Stadtverwaltung – erfasst und dokumentiert. Ihre Beseitigung muss zeitnah erfolgen.
  • Die Familie Bauer, die direkt am Bahnhof Süd anliegt und die Bauarbeiten großzügig begleitet hat, dringt darauf, dass ihrem Wunsch nach der Anpflanzung einer Sichtschutz gewährenden Begrünung Rechnung getragen wird. Hier sind sowohl die Saarbahngesellschaft als auch die Stadt Lebach gefordert, diesen legitimen Wunsch umgehend umzusetzen.
  • Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 11. Dezember 2014 in einer einstimmig verabschiedeten Resolution darum gebeten, die Ankunfts- und Abfahrzeiten der Saarbahn so zu gestalten, dass sie mit dem Unterrichtszeiten der beiden Gymnasien kompatibel sind, d.h., dass die Schülerinnen und Schüler die Chance haben, morgens pünktlich zum Unterricht zu erscheinen und am Mittag, vor allem nach der 6. Stunde, in einem akzeptablen Zeitrahmen die Saarbahn zu erreichen.
  • In dieser Resolution wurde ebenfalls gefordert, dass die Saarbahn den Haltpunkt Jabach deutlich öfter anfährt als nur zu den Schulanfangs- und -endzeiten.
  • In dieser Resolution wurde die Einrichtung eines „Saarbahnsprinters“  für den Pendlerverkehr zu den Hauptverkehrszeiten am Morgen bzw. Abend angeregt.

 

Besonders besorgniserregend ist die nicht akzeptable Lärmbelästigung der Anwohner in der Jabacher Straße durch den nächtlichen Saarbahnbetrieb rund um die dort errichtete Wartungshalle. Ich zitiere hier aus dem Bericht eines unmittelbaren Anwohners:

Anwohner müssen viel ertragen; Foto: T. Marx

 

  • „In unmittelbarer Wohnhausnähe wurde auf dem Saarbahngelände ein Trafohaus zur Umspannung installiert, das den Strom von 10kV auf 750V Betriebsspannung reguliert. Von diesem Trafohaus geht ein sehr lautes Brummgeräusch aus, das vor allem nachts dazu beiträgt, dass man nicht mit offenem Fenster schlafen kann. Nach Angaben der Saarbahn soll dieses Trafohaus erst zwischen 2023-2030 (!!!) im Zuge der kompletten Bahnelektrifizierung abgebaut werden. Aktuell weigert sich die Saarbahn Maßnahmen zur Schallisolierung dieses Trafohauses zu unternehmen. Begründung: Kosten & techn. Machbarkeit.
  • Tagsüber, aber vor allem nachts, werden Saarbahnen (nachts in der Regel 4 komplette Züge) im Bereich der errichteten Wartungshalle abgestellt. Die Züge bleiben dabei während der kompletten Abstelldauer, die mehrere Stunden (teilweise 8 Std. und mehr) beträgt, unter voller Bestromung. Dabei laufen die Elektromotoren der Saarbahnen unter lauter Geräuschemission (Brummen) weiter. Im Winter laufen die Heizungen der Saarbahn, im Sommer die Klimaanlagen. Hinweis: die Ökobilanz der Saarbahn ist durch dieses Vorgehen massiv belastet! Die abgestellten Saarbahnen erzeugen neben der Geräuschemission auch eine Vibration/Schwingung ausgehend von den Elektromotoren, die sich auf die umliegenden Häuser überträgt. Vor allem nachts ist diese Schwingung deutlich zu spüren, was ein Einschlafen, bzw. Schlaf überhaupt, teils unerträglich macht.
  • Im Rahmen eines allnächtlichen Sicherheitschecks, der ca. im Zeitfenstern zwischen 23:00-04:30 Uhr (!!!) abläuft, werden die zuvor abgestellten Saarbahnen für die folgenden Fahrten betriebsfertig gemacht. Dabei wird neben dem geräuschlos ablaufenden Überprüfen des Innenraumes auch ein sehr lauter Bremstest absolviert, der durch ein anschließendes Hupsignal abgeschlossen wird. Pro abgestellter Saarbahn wiederholt sich dieses Prozedere nachts mehrfach, so dass im oben angegebenen Zeitfenster mindestens 8-10 Mal (eher 12-16 Mal) gehupt wird. All dies inmitten nachtschlafender Zeit. Unsere beiden Kinder (3 Jahre und 7 Monate) wachen nahezu regelmäßig nachts erschrocken auf, begleitet von weinen und schreien. Um meinerseits einigermaßen ruhig schlafen zu können, bin ich seit fast ½ Jahr mittlerweile in unser Gästezimmer umgezogen. Aber auch hier nimmt man vor allem die Hupsignale, aber auch das Vibrieren wahr.
  • Die brachliegende „Grünfläche“ angrenzend an die Jabacher Str., die im Frühjahr 2015 bepflanzt werden soll, wurde unsererseits mehrfach mit Ansprechpartnern der Saarbahn (Herr Daniel Bürtel) thematisiert. Hier würde es sich grundsätzlich anbieten über bereits hochgewachsene, und vor allem dichte, Bepflanzung (Sträucher/Hecken/Bäume) einen ökologischen und auch akustischen Beitrag mittels Renaturierung zu leisten. Bisher hat die Saarbahn (dies wurde zumindest meiner Frau gegenüber telefonisch so mitgeteilt) es jedoch aus „Kostengründen“ abgelehnt eine bereits hochgewachsene Bepflanzung vorzusehen, um stattdessen eine kostengünstigere Bepflanzung zu wählen, die jedoch erst noch mehrere Jahre benötigt, um eine schallschützende Wirkung zu erzielen.“

 

Die SPD-Fraktion ist der Auffassung, dass diese Lärmbelästigung unzumutbar ist und dass umgehend über Maßnahmen zu deren Reduzierung gesprochen werden muss.

Diese Probleme waren mittlerweile Gegenstand der Beratungen im Bau- und Infrastrukturausschuss am 21.5. und im Stadtrat am 28. 5.2015. In beiden Sitzungen waren Herr Winter, Geschäftsführer der Saarbahngesellschaft, und Herr Bürtel, Fachbereichsleiter Baumanagement, anwesend. Beide zeigten sich erfreulich offen und konstruktiv beim gemeinsamen Versuch, die anstehenden Probleme zu lösen.

 

Hier nun in Kürze die Ergebnisse der Beratungen:

 

1. Situation in Landsweiler

Eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des Ortsrates und der Verwaltung hat eine Aufstellung der Schäden aufgrund der Baumaßnahmen vorgenommen. Diese Aufstellung bildet nun die Grundlage für die Gespräche über die Schadensregulierung. Wer bezahlt was? Die Saarbahn begrünt die Stützmauer am Haltepunkt Nord und beteiligt sich an den Kosten der Pflanzung von 2 Bäumen zwecks Schaffung eines Sichtschutzes, der von der Familie Bauer dringend eingefordert wird. Ansonsten obliegt es der Stadt, sich mit Familie Bauer über die genaue Ausgestaltung der Begrünungsmaßnahmen zu einigen, wozu die Autorin dieses Textes sowohl den Ortsrat als auch die Verwaltung nachdrücklich auffordert.

 

2. Themen "Schülerverkehr und Fahrplangestaltung und Saarbahnsprinter"

Die Beschwerden von Eltern, dass ihre Kinder morgens nicht pünktlich zur Schule kommen und mittags u.U. die Saarbahn nicht erreichen, hat zu Gesprächen mit den Leitungen der in der Dillinger Straße angesiedelten Schulen geführt. Ebenso wurde das Problem mit der DB erörtert, mit der sich die Saarbahn in Lebach-Jabach das Gleis teilt, was ein Aufeinander-Abstimmen der Fahrpläne notwendig macht. Durch den Einsatz eines längeren Zuges im morgendlichen Schülerverkehr und kleine Fahrplanänderungen konnte hier schon Abhilfe geschaffen werden, wobei die Situation nach dem Ende der siebten und achten Stunde weiterhin unbefriedigend ist. Man will aber auch hier weiter am Ball bleiben, um Optimierungspotenziale auszuloten.

Sehr angetan zeigte sich Geschäftsführer Andreas Winter von der Idee eines Saarbahnsprinters. Das ist ein Zug, der im morgendlichen Berufsverkehr weniger Haltestellen als im normalen Fahrplan anfährt und so schneller in Saarbrücken ist als die derzeitige Saarbahn. Er verwies allerdings darauf, dass es aufgrund des engen Taktfahrplanes sehr schwierig sei, einen solchen Zug einzubauen, da die Bahnen in Saarbrücken dann aufeinander "aufliefen". Man werde allerdings das Eisenbahn-Institut in Hannover mit einer Machbarkeitsstudie beauftragen.

 

3. Lärmbelästigung in der Jabacher Straße

Hier herrscht erheblicher Handlungsbedarf, um die friedliche Koexistenz von Saarbahn und Nachbarschaft herzustellen. Erfreulicherweise ist die Saarbahn aufgrund der in unserem Papier dargestellten Beschwerden der Anwohnerschaft nahe der Fahrfertigmachhalle schon tätig geworden. Messungen am Trafohäuschen haben ergeben, dass die Brummgeräusche, die dieses verursacht, über den Richtwerten liegen. Man wird zeitnah die Vorschläge des Gutachters umsetzen und für eine schallsenkende Dämmung sorgen. Das nächtliche Hupen zwecks Funktionsprüfung des Typhons (Warnsignal) wird abgestellt. Noch im Monat Juni gibt es ein Treffen hochrangiger Saarbahnvertreter mit den Beschwerde-führenden Bürgern am späten Abend, um die Geräuschemissionen der abgestellten, aber nicht ausgeschalteten Saarbahnzüge "mit eigenen Ohren" aufzunehmen und zu bewerten. Man hat versprochen, allen vermeidbaren Lärm abzustellen und in diesem Sinne auch auf die vor Ort tätigen Mitarbeiter einzuwirken.

 

Ich bin optimistisch, dass die Anwohnerschaft bald wieder ruhig schlafen kann.

Anna Schmidt, Fraktionsvorsitzende

 


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