Wie kam es dazu? Der mittlerweile verstorbene Bürgermeister Arno Schmidt schlug dem Stadtrat seinerzeit vor, dass die Stadt den Neubau der Futterkrippe übernimmt und diese Kosten über eine erhöhte Pachtzahlung wieder in den Stadtsäckel zurückfließen, und alle Ratsfraktionen stimmten diesem Vorschlag zu. Warum?
Es ist im Interesse der Stadt Lebach, dass die sehr beliebte Wurstbräterei auf dem Bitscher Platz weiterhin ihre Wurstwaren anbieten kann. Es ist nämlich auch Aufgabe der Stadt, florierende Betriebe zu unterstützen und am Ort zu halten. Und es ist auch im Interesse der Stadt, dass dies in einem ansprechenden Ambiente geschieht. Es kann nämlich nicht sein, dass der Bitscher Platz für viel Geld umgestaltet wird und als einziges Relikt aus der alten Zeit ausgerechnet eine sehr in die Jahre gekommene Wurstbude auf dem neuen Platz thront. Also schlug man dem Pächter einen Neubau vor, der, was die Form des Gebäudes und die Auswahl des Farbe und der Materialien angeht, zur Platzgestaltung passt. Der Pächter wurde in die Planung des Gebäudes einbezogen, das ihm und seinen Mitarbeiterinnen mehr Platz und bessere Arbeitsbedingungen "beschert". Als er in die erhöhte Pachtzahlung zur Refinanzierung des Neubaus einwilligte, war der Weg frei für eine Zusammenarbeit zwischen Privatmann und Stadt, die beiden Seiten nutzt und hilft, ein Stück Wurst- und Lebensqualität in Lebach zu erhalten.
Die vermeintliche Steuergeldverschwendung ist in Wirklichkeit Wirtschaftsförderung, die man sehen und schmecken kann.
Anna Schmidt, SPD-Fraktionsvorsitzende