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SPD SV Lebach 

Mitteilungen

02.04.2024

Arbeitsbedingungen beim Glasfaserausbau

Viele von Ihnen haben sie in den letzten Wochen auf unseren Straßen und Bürgersteigen arbeiten gesehen: Bautrupps, die im Auftrag der Deutschen Glasfaser Glasfaserkabel verlegen, damit wir schnelles Internet bekommen.   Und vielen von Ihnen wird auch aufgefallen sein, dass die Leute vom frühen Morgen bis in die Dunkelheit arbeiten, dass sie ihr Essen häufig auf dem (kalten) Boden sitzend verzehren und dass weit und breit kein Toilettenhäuschen zu sehen ist. Wir haben uns gefragt: Unter welchen Bedingungen arbeiten sie? Wie werden sie versorgt? Wie werden sie bezahlt? Wer überwacht die Einhaltung von Arbeitsschutzvorschriften?

Als der Saarländische Rundfunk am 19. März die Frage stellte: „Glasfaserausbau: Wurden Menschen im Saarland ausgebeutet?“ und den Ortsvorsteher von Gehweiler, Lars Haßdenteufel, zitierte, der sagte „Ich würde das als modernes Sklaventum bezeichnen“, beschlossen wir, die Dt. Glasfaser anzuschreiben und die anderen Fraktionen im Lebacher Stadtrat und Bürgermeister Brill zu bitten den Brief ebenfalls zu unterschreiben, was diese auch taten. Lesen Sie hier den gemeinsam verabschiedeten Brief:

 

An die 

Deutsche Glasfaser

Deutsche Straße 10

66740 Saarlouis                                                                             Lebach, 21. März 2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Ausbau des Glasfaser-Netzes in Lebach geht sichtbar voran. Das ist eine gute Nachricht. Wir sehen jedoch Bauarbeiter, die den Ausbau ausführen, Tag und Nacht und bei jeder Witterung arbeiten.

Als Fraktionen im Lebacher Stadtrat stellen wir uns die Frage, ob die Männer, die auch spät abends und in Schnee, Regen und Kälte arbeiten, dies im Rahmen deutscher Arbeits- und Gesundheitsvorschriften tun. Werden sie nach Tarif bezahlt oder erhalten sie den gesetzlichen Mindestlohn? Arbeiten und leben sie unter menschenwürdigen und gesetzeskonformen Bedingungen?

Verstehen Sie uns bitte nicht falsch; es geht uns nicht darum, jemanden zu beschuldigen, uns interessieren allein die Fakten und der Schutz der Arbeiter.

In Erwartung Ihrer schnellen Antwort verbleiben wir

mit freundlichen Grüßen

 

die Fraktionen im Stadtrat der Stadt Lebach und Bürgermeister Klauspter Brill

Dr. Rainer Fries

CDU

Anna Schmidt

SPD

Fred Metschberger

FDP

Klaus-Dieter Uhrhan

GUD

Klauspeter Brill

Bürgermeister

 

 

 

 

Der Bürgermeister wurde gebeten, den unterschriebenen Brief auch an die Arbeitskammer des Saarlandes weiterzuleiten, wo die Mitarbeiter der Stabsstelle „Wanderarbeiter und mobile Beschäftigung“ unter der Leitung von Egbert Ulrich planen, ab Juni eine Info-Aktion zu starten. Sie wollen die Baustellen aufsuchen und ausländische Arbeiter über ihre Rechte zu informieren; mehrsprachige Beater*innen wollen erfragen, welche Erfahrungen die Männer gemacht haben, um mögliche Missstände im Glasfaserausbau aufzudecken. Wir begrüßen diese Aktivitäten sehr.

 

Anna Schmidt, SPD-Fraktionsvorsitzende


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