Im Landtag steht die Beratung des Krankenhausbedarfsplanes an; dieser regelt, welche Krankenhäuser für welche Leistungen von den Krankenkassen Geld bekommen. Um sich einen genauen Kenntnisstand der Situation der Krankenhäuser in unserer Region zu verschaffen, besuchte Reinhold Jost, MdL und Vorsitzender der SPD im Kreis Saarlouis, am Mittwoch, dem 16.3.2011, in Begleitung der SPD-Stadtratsmitglieder Ute Grimm, Friedel Kühn, Andreas Storb, Harald Schröder und Anna Schmidt das Krankenhaus in Lebach.
Der kaufmännische Direktor des Krankenhauses Christoph Schwarz, der ärztliche Direktor Dr. Winfried Holz, der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung Jürgen Müller und der Pflegedirektor Peter Joecken gaben einen Überblick über die Situation des Hauses. Im Mittelpunkt ihrer Ausführungen stand die mehr als schwierige finanzielle Lage des Krankenhauses, welches seit 2009 rote Zahlen schreibt und in seiner Existenz akut gefährdet ist. Mit Sparmaßnahmen im Personal- und Sachkostenbereich versucht die Krankenhausleitung, das Betriebsergebnis zu verbessern. Dies ist umso schmerzlicher, als die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit Jahren schon Gehaltsverzicht üben, in der Hoffnung, durch ihr Opfer ihre Arbeitsplätze und das Haus zu retten. Neben die Kostenreduktion und die Ausschöpfung aller Wirtschaftlichkeitspotenziale muss jedoch auch die Verbesserung der Einnahmesituation treten. Außer der Grund- und Regelversorgung muss das Krankenhaus auch Spezialabteilungen, wie z.B. die Hämato-Onkologie, betreiben dürfen. Mit der Gefäßchirurgie, welche innerhalb ca. eines Jahres bereits mehr als 750 Patienten versorgte, glaubte man, eine solche Spezialabteilung aufgebaut zu haben, welche sowohl die hochwertige medizinische Versorgung der Patienten als auch die Einnahmesituation des Hauses verbessern kann. Damit dies gelingen kann, muss die Gefäßchirurgie jedoch die Anerkennung als „Schwerpunkt“ im Krankenhaus-bedarfsplan erhalten; nur dann kann das Krankenhaus diese Leistungen mit den Kassen abrechnen. Hier ist die Landesregierung gefordert, dem Haus zu helfen!
Reinhold Jost versprach den leitenden Mitarbeitern des Krankenhauses, ihre Anliegen mit in die Beratungen der SPD-Fraktion zu nehmen und – sobald der Krankenhausbedarfsplan vorliegt – gemeinsam mit seiner Fraktionskollegin Anke Rehlinger, der Vorsitzenden der SPD im Kreis Merzig-Wadern, ein vertiefendes Gespräch mit der Krankenhausspitze zu suchen. Es gilt, ein Gesamtkonzept für die Krankenhauslandschaft in der so genannten Hochwaldregion zu entwickeln. Die wohnortnahe medizinische Versorgung der Bevölkerung muss erhalten bleiben!
Die Vertreter der örtlichen SPD-Fraktion werden die Zukunft unseres Krankenhauses in der Stadtratssitzung am 31. März 2011 erneut auf die Tagesordnung setzen und in einer Resolution die Landesregierung auffordern, unserem Lebacher Krankenhaus eine Überlebens-Chance zu geben.
Anna Schmidt, Fraktionsvorsitzende
Nachtrag:
In die Stadtratssitzung vom 31.03.2011 brachte die SPD-Fraktion die unten stehende "Krankenhaus-Resolution" ein, die vom Stadtrat einstimmig verabschiedet wurde.